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Dienstag, 17. Februar 2015

Artjoms Unterbringung geregelt!

Artjom wird während seines Aufenthalts bei Familie Linevych in Lörrach untergebracht sein.
Bei Lena und Valentin konnte er bereits vor 10 Jahren wohnen. Er wurde und wird dort herzlich aufgenommen. Beide sprechen ukrainisch bzw. russisch, so dass er sich sicherlich bald wie zuhause fühlen wird. Gott sei Dank - wieder ein wichtiger Schritt.

Montag, 9. Februar 2015

Medizinische Hilfe vorbesprochen

Heute fand nun das erste Vorgespräch wie die Hilfe für Artjom aussehen kann, statt.
Wegen seinen Ohnmachtsanfällen und dem verschwommenen Sehen ist das wichtigste
Diagnose Instrument ein MRT. Wir versuchen nun bei IDR oder im Diakoniekrankenhaus
eine kostengünstige Untersuchungen zu erwirken. Nelly S. wird mit allen zuständigigen
Professoren (Neurologie, Augen, Plas. Chirurgie) sprechen. Sie hat Bilder mitgenommen,
damit alles eingeschätzt werden kann. In einigen Tagen kann sie uns dann genauer
sagen, wie viel Geld nötig sein wird. Wir hoffen auf Gottes Fügung und Hilfe.
Artjom trägt jetzt lange Haare.

Samstag, 7. Februar 2015

Unterbringung angefragt

Letztes Jahr konnten wir zum ersten Mal eine Europäische Freiwillige aus der Ukraine ins S´Einlädele nach Deutschland einladen. Sie war bei einer ganz lieben Familie im Rieselfeld untergebracht. Die sich ganz rührend um sie gekümmert hat. Gestern hatte ich nun ein Telefonat
mit Frau R. Sie sagte mir - mein Herz steht offen für Artjom - ich muss es aber noch mit dem Rest der Familie klären. Dort hätte er einen guten Platz während der Zeit seines Aufenthalts und der Weg zum S´Einlädele wäre auch ganz einfach mit der Straßenbahn zu meistern. Schritt für Schritt geht es voran.

Flüge sind gebucht

Obwohl wir noch keinerlei Unterstützung erhalten haben, gehen wir jetzt in der Hoffnung voran, dass sich genügend Menschen finden werden, die uns in unserem Engagement unterstützen werden. So wurde heute der Flug von Artiom gebucht. vom 1 - bis 7. März wird eine Gruppe vom S´Einlädele - Verena Lenz, Valentin Linevych und ich (Volker Höhlein) in die Ukraine aufbrechen und alle Projekte besuchen. Auf unserem Rückflug nehmen wir Artjom mit nach Deutschland.

Augenarzt sagt Hilfe zu

Ein Hauptgrund seinen Aufenthaltes in Deutschland sind seine Augen. Eine Folge des Stromschlages
scheint es zu sein, dass er immer schlecht sieht. Lesen kann er praktisch nur, wenn er zu Boden schaut, ansonsten hat sieht er nur verschwommen. Dies was auch einer der Gründe, warum er sein Studium abbrechen mußte. Nun hat ein Augenarzt aus Gegenbach seine Hilfe zugesagt, ihn zu untersuchen und ggf. auch zu operieren.

Artiom hat ein Visum

Gestern kam nun endlich die Nachricht, dass Artjom für drei Monate vom 1. März bis 31. Mai ein Visum für Deutschland bekommen hat. Damit ist die Grundlage für seinen Aufenthalt gelegt.

Ein Schlag, der alles veränderte

Manchmal verändert sich das Leben eines  Menschen mit einem einzigen Schlag. Bei  Artjom war es ein 10.000 Volt Starkstromschlag. Wenige Sekunden machten am 12.  Oktober 2003 aus dem unternehmungsfreudigen, zehnjährigen Jungen ein behindertes  Kind. Unbekümmert wie Kinder nun mal sind,  trieben sie sich auf einem nicht umzäunten  Gelände im Dorf herum und entdeckten  ein nicht verschlossenes Trafohäuschen  (s. Foto). Er stieg die Treppe hinauf, hinter  ihm ein Freund. Als der Freund hörte, dass  es zu knistern begann, lief er schnell nach  Hause und erzählte seiner Tante, dass Artjom  im Trafogebäude liegt und stark verletzt ist.  Diese Frau zog ihn trotz Todesgefahr aus  dem Raum heraus. Dann lief sie zu seinem  Großvater, der mit Auto kam.

Freitag, 6. Februar 2015

Artjoms langer Weg in ein normales Leben


Artjom Bulakh wurde am 09. 04. 1993 in  Makarov (Kiew Gebiet) geboren und ist als  ganz normaler Junge aufgewachsen. Er hat  einen jüngeren Halbbruder namens Maxim.  Seine Kindheit verbrachte er im Dorf Nalyvaikowka. Seine Mutter wuchs in einem Kinderheim auf und kam mit neunzehn Jahren  als Grundschullehrerin in das Dorf. Der Vater  war Leiter des örtlichen Kulturhauses.  Als Artjom zwei Jahre alt war, ließen sich  die Eltern scheiden. Er blieb bei der Mutter  und musste oft Wodka für sie holen. Da der  Fernseher nicht funktionierte, las Artjom  viel. Dreimal in der Woche durfte er bei den  Großeltern in deren Häuschen übernachten,  wo auch der Vater lebte. Er liebte sie über  alles, ebenso seine Tante Vala und sein Hund  Julek, den er Jahre zuvor von der Straße mit  nach Hause gebracht hatte

Der Junge der einmal Präsident werden wollte



Fastenaktion 2015 für den starkstromgeschädigten Artjom Bulakh
„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was  du dir vertraut gemacht hast“, sagte der Fuchs  zu dem Prinzen in Antoine de Saint-Exupéry’s  weltberühmte Erzählung „Der kleine Prinz“. Diese tiefe Wahrheit ist auch für unsere Arbeit, ob hier in Freiburg oder in der Ukraine,  von zentraler Bedeutung. Eine Hilfsmaßnahme  auf den Weg bringen ist eine Sache, dranbleiben nicht weniger wichtig. So ist es auch mit  Artjom Bulakh. Es ist eine der ergreifendsten  Einzelhilfen des S’Einlädele in den über zwanzig  Jahren humanitäre Aufbauhilfe in der Ukraine.  Viele Freunde unserer Arbeit erinnern sich sicherlich noch an den sympathischen Jungen, als  er 2005 zu lebensnotwendigen Behandlungen  in die Universitätsklinik nach Freiburg kam. Artjom erlitt als Zehnjähriger in einer nicht  verschlossenen Trafostation einen 10.000 Volt  Starkstromschlag, der ihn um ein Haar das  Leben gekostet hätte. Wie durch ein Wunder  überlebte er, obwohl ihm die Ärzte bei der  Einlieferung im Krankenhaus zunächst keine  Überlebenschancen gaben. An den Spätfolgen  seiner Verletzungen (Verlust des rechten Armes  und Ohres, vernarbte Brandwunden im Gesicht  und am Körper) leidet er heute noch. Als das Kiew-Team mit Sr. Inge Kimmerle, damals noch Leiterin des S’Einlädele, ihn im Herbst  2004 bei seinen Großeltern in einem Dorf nahe  Kiew besuchten, war allen sofort klar, dass er  professionelle medizinische Hilfe braucht. In  der Ukraine bekam er sie nicht, da Geld für  Behandlungen und Medikamente fehlte. Seine  offene Schädeldecke war bereits vereitert und  es war nur noch eine Frage der Zeit, wann sich  die Wunde weiter entzünden würde. Dank der großzügigen Unterstützung zweier  Professoren in der Universitätsklinik Freiburg,  die ihn ohne Honorar operierten, vieler Schwestern, die ihn über ihren normalen Dienst hinaus  pflegten, sowie vieler Spender in und um Freiburg, konnten wir Artjom zu lebensrettenden  Operationen nach Deutschland holen. Nachdem er soweit wieder hergestellt war, dass  ein eigenständiges Leben möglich war, lockerte  sich einige Jahre der Kontakt zu ihm und wir  besuchten ihn während unserer Ukraine-Reisen.  Er schien erst einmal seinen eigenen Weg gehen  zu wollen, fing zu studieren an und lebte in einer  Wohnung mit seiner Mutter bzw. Tante. Unser  Übersetzer hatte regelmäßig Kontakt zu ihm, so  dass wir stets informiert waren, was er macht  und wie es ihm geht. Im Herbst letzten Jahr  hörten wir dann, dass er große Probleme mit  dem Sehen hat, mehrmals ohnmächtig wurde  und sein Studium aufgeben musste. Dies war  für uns der Zeitpunkt, genauer nachzufragen  und ihm anzubieten, dass wir ihn wieder nach  Freiburg zu weiteren Untersuchungen und  evtl. Behandlungen einladen würden, wenn er  das nochmals möchte. Artjom sagte zu und so  wird er Anfang März für einige Wochen nach  Freiburg kommen, wo dann genau festgestellt  wird, welche medizinischen Maßnahmen nötig  sein werden. Artjom wäre mit an Sicherheit grenzender  Wahrscheinlichkeit schon tot, wenn es da  nicht Menschen gegeben hätte, die ihn mitgerettet haben. Verantwortlich sein für das, was  man sich vertraut gemacht hat. In dem Wort  Verantwortung steckt das Wort Antwort. Und  unsere Antwort lautet: Wir wollen Artjom auch  weiterhin begleiten, wenn es nötig sein wird,  auch über den jetzt anstehenden Aufenthalt  hinaus. In dieser S’Eine Zeit Ticker-Ausgabe  wollen wir Ihnen das Leben und Überleben von  Artjom ein wenig näherbringen.